Deutschland ist ein reiches Land, und dieser Reichtum ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten weiter gewachsen. Doch bei der Mehrheit der Bevölkerung ist davon wenig oder nichts angekommen. Die soziale Kluft wird größer. Die Beschäftigten haben heute nicht mehr Kaufkraft als schon im Jahr 2000. Zwischenzeitlich waren die Reallöhne sogar gesunken. Die Zahl der Armen ist gestiegen, Millionen sind arm trotz Arbeit. Öffentliche und soziale Leistungen wurden in vielen Bereichen verschlechtert, viele öffentliche Einrichtungen und Verkehrswege sind in jämmerlichem Zustand.
Die Börsenschwergewichte melden dagegen Rekordgewinne, ihre Manager erhalten millionenschwere Rekordgehälter. Die Milliardäre und Multimillionäre haben sich vom Schock der Finanzkrise längst erholt, ihr Vermögen wächst rasant. Die Menschen spüren das Problem. Fast 90 Prozent halten die Einkommensunterschiede in Deutschland für zu groß. Nur 15 Prozent finden die Verteilung der Einkommen und Vermögen in Deutschland gerecht. Zwei Drittel sind der Meinung, die soziale Gerechtigkeit habe in den vergangenen Jahren abgenommen, und die Politik habe dazu beigetragen.
Wer hat, dem wird gegeben! Besonders gilt dies bei Erbschaften und Schenkungen.
CDU/CSU und FDP versprechen wieder Steuergeschenke. Tatsächlich würden hohe Einkommen am stärksten begünstigt. Wer wenig verdient, profitiert kaum von Steuersenkungen.
Seit 1998 hat sich die Steuerbelastung der ärmeren Haushalte erhöht, die der Reichen wurde geringer.
In der Steueroase Deutschland zahlen Erben im Schnitt nur sieben Prozent Steuern.
Deutschland wir ungleicher. Heute lebt mehr als jede/r Dritte in einem Haushalt mit Niedrigeinkommen. Jede/r Sechste aus einem reichen Haushalt. Rück-Umverteilung ist also dringend nötig.
Umverteilung von unten nach oben ist nicht Ergebnis von Naturgesetzen. Sie ist Folge politischer Entscheidungen. Auch wenn jetzt fast alle von sozialer Gerechtigkeit reden: Die gibt es nicht im Selbstlauf.