„Top-Verdiener schultern mit Abstand die größte Steuerlast.“ Das behauptete die BILD am 22.10.2024. Damit soll Stimmung gegen mehr Steuergerechtigkeit gemacht werden. Klar: Je mehr man verdient, desto mehr Steuern muss man zahlen. Auch prozentual vom Einkommen. Das nennt man Steuergerechtigkeit. Das betrifft aber nur die Lohn- und Einkommenssteuer.
Den größten Anteil an den Steuern machen jedoch die auf den Verbrauch aus, wie die Mehrwertsteuer, Energiesteuer, Tabaksteuer, Alkoholsteuer, Versicherungssteuer, KFZ-Steuer. Diese bezahlen alle gleichermaßen. Menschen mit kleinem Geldbeutel geben einen größeren Teil ihres Einkommens für diese Güter aus. Sie werden so prozentual sogar stärker belastet.
Reiche und besonders Superreiche profitieren von Steuervorteilen, die Ärmere gar nicht nutzen können. Kapitalerträge werden nur mit 25 Prozent plus Soli besteuert, Sozialbeiträge fallen gar nicht an. Wertzuwächse großer Vermögen bleiben weitgehend steuerfrei. Die Steuer auf große Vermögen wird seit 1997 nicht mehr erhoben. Und bei der Erbschaftsteuer gibt es Ausnahmen für Unternehmensvermögen. BILD-Chef Döpfner bekam eine Milliarde Euro in Aktien und hat dafür minimale Steuern gezahlt.
Wir brauchen gute öffentliche und soziale Leistungen für alle. Sehr hohe Einkommen und große Vermögen müssen dazu mehr beitragen. Je mehr die Reichen zahlen, desto mehr kann die Mehrheit der Menschen entlastet werden.
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