Reiche Personen und multinationale Unternehmen nutzen vielfältige Methoden um Steuern zu vermeiden – legale und illegale. Einkommen oder Vermögen werden ins Ausland transferiert, wo sie nicht oder nur wenig besteuert werden. Die automatische Übermittlung von Bankdaten an Steuerbehörden hat zwar die Steuerhinterziehung vermindert. Doch weiterhin bleibt fast ein Drittel der im Ausland angelegten Finanzvermögen unversteuert.
Das zeigt ein neuer Bericht der EU-Steuerbeobachtungsstelle EUTAX. Superreiche zahlen zumeist nur minimale Steuersätze, weil sie ihr Vermögen in Unternehmen anlegen. Weltweit werden jährlich über eine Billion US-Dollar an Unternehmensgewinnen in Steueroasen verschoben. Die von über 140 Ländern vereinbarte Mindestbesteuerung wurde durch Sonderregelungen weitgehend durchlöchert und der Mindeststeuersatz von 15 Prozent ist zu niedrig. Die zusätzlichen Einnahmen werden gering sein. In Deutschland werden die Einnahmen durch neue Steuervorteile für Unternehmen sogar sinken.
Hinzu kommt die anhaltende personelle Unterbesetzung der Steuerverwaltung. Nötig sind international wie national verstärkte Anstrengungen. Zentrale EUTAX-Forderung ist eine Vermögensteuer auf Milliardenvermögen, am besten weltweit. Deutschland sollte vorangehen! Je mehr Steuern die Konzerne und die Reichen zahlen, desto weniger müssen die Beschäftigen zur Kasse gebeten werden.
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