Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, muss der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) massiv ausgebaut werden. Die Fahrgastzahlen sollen bis 2030 verdoppelt werden. Nur mit mehr Strecken, besserer Taktung, Verlässlichkeit und bezahlbaren Tarifen werden mehr Menschen vom Auto in den ÖPNV umsteigen. Das 9 Euro Ticket hat gezeigt, welches Potenzial besteht. Doch es hat auch gezeigt, dass das bestehende Angebot dem nicht gewachsen ist.
Ein Haupthindernis ist der Personalmangel. Er droht sich in den kommenden Jahren zu verschärfen. Bis 2030 werden 100.000 neue Fahrerinnen und Fahrer und andere Fachkräfte benötigt. Doch die Belastungen sind hoch und die Bezahlung ist nicht attraktiv. Das muss sich ändern, damit genügend Menschen im ÖPNV arbeiten wollen und die Verkehrswende gelingen kann. Notwendig sind auch mehr Investitionen, für neue Strecken, mehr und klimagerechte Fahrzeuge, Vorrang im städtischen Verkehr.
All das – mehr Personal, bessere Bezahlung, Investitionen und bezahlbare Tickets – kostet Geld. Die Kommunen brauchen dazu verlässlich höhere Zuwendungen von Bund und Ländern. Zukunftsinvestitionen müssen auch durch Kredit finanziert werden. Eine gerechte Besteuerung muss sehr große Vermögen und hohe Einkommen stärker heranziehen. Für den 3. März rufen ver.di und die Fridays for Future zu einem Verkehrswende-Aktionstag auf. In über 30 Städten werden gemeinsame Aktionen stattfinden.
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