Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab: Erneut stehen bei Galeria (Kaufhof Karstadt) tausende Jobs auf der Kippe. Schon zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit hat das Unternehmen eine Insolvenz in Eigenverantwortung beantragt. Und wieder fällt den Bossen nur ein, Filialen zu schließen und Personal abzubauen. Ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept ist das nicht. Der stationäre Handel in Kaufhäusern hat Zukunft, wenn er seine Stärken ausspielt: die Nähe zu den Kundinnen und Kunden sowie eine gute Auswahl und Beratung. Dafür braucht es ausreichend Personal, Investitionen und ein Konzept.
Eigentümer der Galeria ist seit 2019 die Signa-Gruppe des österreichischen Milliardärs René Benko. Sein Hauptinteresse gilt den Immobilien, aus denen er maximalen Profit zieht. Seine Signa Holding und Signa Prime Selection haben seit der letzten Insolvenz sechs Mrd. Euro Bilanzgewinn gemacht. Vier Mrd. Euro hat Benko durch Verzicht der Beschäftigten, Schuldenerlass und Staatskredite für sich verbucht. In Galeria investiert hat er gerade mal eine Mrd. Euro.
Eine funktionierende Strategie für den Einzelhandel hatte Benko nie. Es ist seine Pflicht, jetzt Verantwortung für Galeria und die Arbeitsplätze zu übernehmen. Er muss ein Zukunftskonzept entwickeln, das die Kenntnisse und Erfahrungen der Beschäftigten einbezieht. Und er muss ausreichend finanzielle Mittel für Investitionen zur Verfügung stellen. Geld ist genug da!
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