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Für Mindestlohn 14 Euro!

17.07.2023

Verkäuferinnen, Reinigungskräfte und Lagerarbeiter halten Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen. Für ihre harte Arbeit bekommen sie häufig einen Lohn, der nicht zum Leben reicht. Der gesetzliche Mindestlohn wurde eingeführt, um Armutslöhne zu überwinden. Die jüngste Entscheidung der Mindestlohnkommission wird diesem Anspruch nicht gerecht.

Die Kommissionsmehrheit will den Mindestlohn nur um wenige Cent anheben: Er soll bis 2025 um weniger als sieben Prozent auf 12,82 Euro steigen. Dieses Almosen lehnten die Gewerkschaften ab. Denn im gleichen Zeitraum werden die Preise um voraussichtlich neun Prozent zunehmen. Folglich sinken die Reallöhne von sechs Millionen Beschäftigten. Hinzu kommt die soziale Schieflage der Inflation. Geringverdienende treffen die steigenden Lebenshaltungskosten besonders hart.

 
Inflation frisst Mindestlohn auf

Das neue Mindestlohn-Niveau, das die Arbeitgeber durchgesetzt haben, schützt nicht vor Armut. Ein armutsfester Mindestlohn sollte nach Auffassung der EU-Kommission mindestens 60 Prozent des mittleren Lohns von Vollzeitbeschäftigten betragen. Dafür müsste der Mindestlohn in Deutschland auf 14 Euro steigen. Das Mindestlohngesetz muss jetzt verbessert werden: Es muss eine Untergrenze des gesetzlichen Mindestlohns von 60 Prozent des mittleren Lohns festschreiben. Denn Geringverdienende brauchen einen Lohn, von dem sie leben können.