Der deutsche Sozialstaat hat den Anspruch, für alle Bürgerinnen und Bürger gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen - unabhängig davon, wo sie in Deutschland leben.

Dazu gehören geringe wirtschaftliche Unterschiede, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Teilhabe sowie ein gleicher Zugang zu Infrastruktur und Daseinsvorsorge.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen aber leider weit auseinander. Die Lebenschancen sind hierzulande sehr ungleich verteilt. Wer im Osten der Republik und auf dem Land lebt, hat weniger Chancen auf ein gutes Leben als jemand, der in einer westdeutschen Großstadt lebt.

Ursächlich sind unterschiedliche Löhne und Gehälter sowie die unterschiedliche Versorgung mit Wohnraum, Kitas, Schulen, Krankenhäusern und öffentlichem Nahverkehr.

Die höchsten Einkommen gibt es in den Industrie- und Dienstleistungszentren München, Stuttgart, Rhein-Main und Wolfsburg. Die niedrigsten Einkommen werden in den dünn besiedelten Kreisen in Ost- und Nordwestdeutschland, Rheinland-Pfalz und dem östlichen Bayern gezahlt. Die neuen Länder liegen weiter zurück.

Eine stärkere Angleichung der Löhne erfordert einen höheren Mindestlohn, mehr Tarifverträge und eine aktive Regional- und Strukturpolitik.